Von Norman Schütt

Gründer von Devergency | 15 Jahre Software Engineering

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Version 1.1 | Dezember 2025

Basiert auf realen Projekterfahrungen. Ist als Diskussionsgrundlage gedacht, nicht als definitive Anleitung. Feedback, Kritik und Ergänzungen sind explizit erwünscht.

Wer ich bin. Norman Schütt, Gründer von Devergency. Software-Consulting-Firma spezialisiert auf Legacy System Modernization. Mit 15+ Jahren Erfahrung im Software Engineering helfe ich Unternehmen, veraltete Systeme in moderne, wartbare Architekturen zu transformieren. Ich entwickle mittlerweile den Großteil meiner Consulting-Projekte mit AI-Unterstützung und arbeite daran, die dabei entstehenden unbewussten Patterns zu explizieren und teilbar zu machen.

Kontakt: LinkedIn | Devergency.de

Wie das hier entstanden ist. Kein klassisches Fachbuch. Der Versuch, unbewusste Kompetenz bewusst zu machen. Die Patterns und Prinzipien hier entstammen realer Projekterfahrung – erfolgreichen Projekten, die produktionsreif liefen, und gescheiterten Projekten, die wertvolle Lektionen lieferten. Für Developer geschrieben. Von einem Developer. Der noch immer lernt.

Einleitung: Das Problem sitzt vorm Computer

Ich scrolle durch LinkedIn und sehe denselben Post zum dritten Mal diese Woche: “KI-Coding funktioniert nicht.” Darunter die üblichen Kommentare: “Das ist alles Müll”, “Ich brauche ewig zum Fixen”, “Ich habe zwei Stunden Code produziert und eine Woche gebraucht, um den Müll wieder rauszuräumen.”

Gleichzeitig sitze ich hier und entwickle den Großteil meiner Consulting-Projekte mit KI-Unterstützung. Produktionsreife Systeme. Legacy-Modernisierung für industrielle Anlagen. Komplexe Business-Logic. Und es funktioniert. Reibungslos. Sauber. Produktionsreif. Was ist der Unterschied?

Wenn ich auf LinkedIn antworte, schreibe ich meistens: “Git Gud.” Und ich meine das nicht toxisch. Ich meine das ehrlich. Genau wie bei Dark Souls.

“Git Gud” ist der beste und frustrierendste Rat, den man geben kann. Bei Dark Souls gibt’s keinen Cheat Code. Keine 10-Schritte-Anleitung, um Ornstein & Smough zu beaten. Keine Formel für Erfolg. Der einzige ehrliche Rat: Stirb. Lerne. Iteriere. Werd besser. Aber wie? Das kann dir niemand genau sagen. Jeder Spieler findet seinen eigenen Weg. Aber es gibt Patterns. Meta-Prinzipien wie “roll INTO the attack, not away” – das ist kein Cheat Code, aber es fokussiert dein Trial-and-Error. Es beschleunigt dein Lernen. Es gibt dir Leitplanken.

Mit AI-Coding ist es identisch. Ich könnte dir sagen: “Gib bessere Prompts.” Oder “Definiere mehr Kontext.” Aber das ist wie “Drück schneller auf die Tasten” bei Dark Souls. Es hilft nicht wirklich. Weil das eigentliche Problem tiefer liegt. Es ist dein Ansatz. Dein Prozess. Deine fehlenden Patterns.

Hier ist die unbequeme Wahrheit: Das Problem sitzt immer vorm Computer. Wenn KI-Coding bei dir nicht funktioniert, liegt das nicht an der KI. Nicht an Claude. Nicht an den Prompts. Nicht am Tool. Es liegt an dir. An mir. An uns allen, die lernen müssen, wie man mit diesem neuen Paradigma arbeitet.

Das ist keine Kritik an deiner Kompetenz als Entwickler. Ich bin seit 15+ Jahren im Game. Ich habe in Private Equity gearbeitet. Ich modernisiere Legacy-Systeme für Industrieunternehmen. Ich weiß, was guter Code ist. Und trotzdem: Letzte Woche. Privates Projekt, Finance-App. Zwei Stunden Code generiert. Komplett unbrauchbar. Ich musste alles wegwerfen. Was war der Unterschied zwischen dem Manufacturing-Projekt, das produktionsreif lief, und meiner Finance-App, die totaler Müll war? Der Prozess. Oder besser: Das Fehlen davon.

Was ich gelernt habe – und warum es so schwer war, das zu greifen. Ich habe mittlerweile eine Intuition entwickelt. Ein Bauchgefühl. Ich merke sofort, wenn ein Prompt zu vage ist. Wenn der Context fehlt. Wenn die KI gleich Müll produzieren wird. Manchmal stoppe ich nach dem ersten Code-Block und sage: “Nope, das wird nichts.” Und ich habe recht. Das ist unbewusste Kompetenz. Das Problem mit unbewusster Kompetenz: Sie ist nicht teilbar. Ich kann nicht sagen “Mach’s einfach wie ich” – weil ich nicht mal weiß, was ich anders mache. Es hat Monate gedauert, das zu identifizieren. Zu verstehen, welche Patterns ich eigentlich befolge. Welche Leitplanken ich mir selbst gesetzt habe. Und selbst jetzt: Es gibt keine allgemeingültigen Regeln. Keine Checkliste, die für jeden funktioniert.

Ich versuche hier, das Unbewusste bewusst zu machen. Aber lass mich gleich klarstellen, was das nicht ist: